INHALT
Inhaltsverzeichnis Vorwort 11 Vorwort des Verfassers 12 Grenzen der Paartherapie 22 Aus den unterdrückten Geschichten des Klein PI: Versprochen 23 Klein Pi hat einen Vogel 25 Aphorismen 26 Globale Erwärmung 27 Frühling 44 Sommer 45 Herbst 47 Winter 49 Weltuntergang 51 Weihnachten 52 Die Achenseebahn 54 Motto der Sekunde 58 Sensationelles Produkt – iLet® 59 Sie folgen Eugen Roth und nehmen im Kreisverkehr die dritte Ausfahrt Richtung ... 64 Der Jüngling 69 Weggeworfene Gedichte (Throw away poetry) 82 Der Blick des alten Hundes 88 Kritik: Exzellente DVD der „Fledermaus“ von Johann Strauss 91 Rede des ehrwürdigen Genießers Skrunf vor der Versammlung des Rates 93 Heimatlosengedicht 96 Mondsee 97 Des Neiche Toa fia Verliabte 99 Fünf Phasen 102 Copyright 116 Karadainou GmbH 125 Das Ende der Theorie 131 Kultiviert 139 Der Gasologe II 141 Vorläufig Ende 149
EntwicklungDas Prä-Affenmännchen richtete sich auf. Tief sog es die Luft in die Nüstern. Dann trommelte es sich, weithin hörbar, mit den Fäusten gegen die Brust, das es nur so dröhnte. Die Prä-Affenweibchen waren entsprechend beeindruckt. Entwicklung => Der primitive Busch-Frühmensch rückte seine Penishülse zurecht. Tief und genussvoll sog er die Luft in die Nase und bemerkte den Geruch von heißem Gras, das in der Mittagshitze duftete. Er hörte ein Tier hastig flüchten. Er hob die Lanze und dann trommelte er, weithin hörbar, auf sein Schild, das es nur so dröhnte. Die Busch-Früh-Frauen waren entsprechend beeindruckt. Entwicklung => Der Wissenschaftler stellte seine Instrumente noch ein wenig präziser ein. Er dachte, genau in den Grenzen seines Gedanken-Überlastungs-geschützen Gehirns. In brav und eingleisig gehaltenen Gedankenmustern. Er kontrollierte mit Befriedigung den Ausschlag der Zeiger, die Kurven am Bildschirm und erfreute sich des exakten Eintreffens seiner Prognosen. Keine Abweichung. Er war von sich selbst entsprechend beeindruckt.
MuttertagEs war wie jedes Jahr gewesen. Natürlich waren sie wieder herein gestürmt, ohne Rücksicht zu nehmen, natürlich hatten sie gepoltert wie eine Horde wahnsinnig gewordener Primitiver. Keiner hatte Rücksicht darauf genommen, dass eine alte Dame, es einfach nicht mochte, so überrumpelt zu werden, herum gezerrt zu werden. So waren sie immer. Jeden Muttertag. Sie hatten sie in den Rollstuhl gestopft, waren lachend die Gänge entlanggehastet, als wäre sie ein kleines Kind, das Freude darüber empfinden würde, zu schnell durch die Kurven geschoben zu werden, statt eine alte Frau. Sie klammerte sich verstohlen an den Rollstuhl aber sie bemerkten es und gingen langsamer. Sie waren eben lieb. Und sie selbst hatte sich wie jeden Muttertag dazu gezwungen, sich nichts anmerken zu lassen. Muttertag war einfach zu wertvoll, um den Tag dadurch zu ruinieren, sich von solchen Äußerlichkeiten entmutigen oder enttäuschen zu lassen. Sie hatte geduldig das Essen, das ihr eigentlich nie schmeckte über sich ergehen lassen wie immer und alles war eigentlich recht gut gelaufen, bis sie sie gefragt hatte, ob sie wieder Urlaub auf den Malediven machen würden. Sie hatten so seltsam irritiert dreingesehen, gar nicht erfreut, ein SCHNITZTER und Jack hatte mit einem, wie sie genau registrierte, seltsam gespannten Unterton in der Stimme erklärt, dass sie noch nie auf den Malediven Urlaub gemacht hätten oder Pläne gehabt hätten, dort jemals Urlaub zu machen. Sonst nichts. Keine weitere Reaktion. Sie verfluchte im Stillen sämtliche Dossiers, die sie gelesen hatte und nahm sich vor, gewaltigen Stunk im Seniorenheim zu machen. So etwas durfte nicht passieren. Sie war in einem Zustand, wo sie auf diese verflixten Dossiers angewiesen war. Sie konnte sich einfach nicht mehr alles merken. Es war ganz eindeutig zu viel für sie. Wozu bezahlte sie die Leute eigentlich, wenn dann solche Fehler passierten. Das konnte alles ruinieren. Alles! Aber sie konnte die Situation irgendwie retten, indem sie ein verlegenes Lächeln aufsetzte und erklärte, dass die Ärzte gemeint hätten, es sei so eine seltsame Sache mit dem Gedächtnis. Dass es einem die eigenartigsten Dinge vorgaukeln könne, und man dann überhaupt nicht mehr in der Lage sei, zu erkennen was richtig oder falsch, wahr oder eingebildet war. Es war ein Risiko, das Thema anzusprechen, aber sie schluckten das und trösteten sie sogar rührend, klopften ihr auf die Schulter, dass diese fast schmerzte und sie war gerade noch aus der Situation heraus. Noch einmal gut gegangen. Aber natürlich war damit der Muttertag irgendwie gelaufen, sie konnte keinerlei Risiko mehr eingehen. Die Chance war verpasst. Als sie alle wieder weg waren, legte sie die Attribute des Alters ab, die Haare wurden wieder schwarz wie gewöhnlich, der Buckel verschwand und sie war natürlich auch nicht mehr auf so etwas altmodisches wie einen Rollstuhl angewiesen. Verdammte Maskerade. Und dann machte sie ihren Untergebenen die Hölle heiß, die ein Milliardenprojekt gefährdeten, nur weil die Dossiers nicht stimmten. Wo doch Karanov sicher nur auf so eine Gelegenheit wartete, um sein eigenes Projekt zu starten und sie auszubooten. Aber sie tröstete sich: Nächste Woche würde es vielleicht klappen. Irgendwie musste sie es schaffen, dem Gedächtnis der Crew auf die Sprünge zu helfen. Die Initial-Erinnerung zu zünden. Etwas anderes als diese Methode kam nicht in Frage, das Risiko war einfach zu hoch, die echten Erinnerungen für immer zu verändern oder sogar zu zerstören. Irgendetwas hatte der Crew dort oder während der 120 Jahre der Rückreise im Raumschiff im Tiefschlaf offensichtlich zugesetzt; niemand würde eine weitere Reise wagen, bevor nicht geklärt war, was alle gemeinsam dazu veranlasst hatte, kollektiv in den Wahnsinn zu verfallen, dass sie 800 Jahre in der Vergangenheit lebten. Als Familie, die ihre Mutter zum Muttertag abholen wollte. Jede Woche. Und jede Woche mit anderen falschen Erinnerungen an eine andere falsche Vergangenheit. In allen Köpfen gleich. Sie war über den Punkt, sich darüber zu wundern längst hinaus. Malediven. Zum verrückt werden. Und ihr Team hechelte immer hintendrein, musste immer neue falsche Erinnerungen im Schlaf anzapfen und auswerten. Viel wichtiger aber: War etwas schiefgegangen, beim ersten Kontakt auf Tau Ceti 8? Hatten die Anderen eingegriffen, die Crew manipuliert? Was war wirklich passiert? Sie musste es herausfinden, koste es, was es wolle! Die Sterne warteten auf eine Antwort. Ihre Antwort.
Klein Pi lässt mich irgendwie nicht los ... Aus den unterdrückten Geschichten des Klein PI: VersprochenKlein Pi, der sich – wir haben es im ersten Band erfahren – bedauerlicherweise schmerzhaft Gerundet hatte, erlitt aber noch weitere Schicksalsschläge. Durch die Rundung verleitet, wollte Klein Pi sich nunmehr als Lyriker versuchen. Er sprach seit dem Augenblick nur mehr in Versen. Dies ging eine Zeitlang recht gut, doch eines Abends kam es durch einen Versprecher zu einer totalen Ungereimtheit. Mit großen Mühen konnte er gerade noch den Buchstaben des Sprachnotdienstes wählen. Dieser brachte ihn umgehend in die Sprachheilanstalt, wo er umgehend in einen natürlichen Strichpunkt versetzt wurde. Das künstliche Komma war leider schon vergeben. Wie wird es weitergehen, kann klein Pi sich aus dieser Sprachlosigkeit herausreden? Mehr dazu in der nächsten Folge …
Das im folgenden Gedicht genannte Medikament Sie folgen Eugen Roth und nehmen im Kreisverkehr die dritte Ausfahrt Richtung ...... Zahnarzt
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